Heute war wieder Karneval in St. Heinrich, farbenfroh mit Messdienern in bunten Gewändern, mit dem RKV, mit dem Prinzenpaar Jürgen I. und Angelika I. und dem Kinderprinzenpaar Laurenz und Hannah. Sie zogen mit ihrem Hofstaat in die Kirche ein.
Die Vereinskapelle übernahm die musikalische Gestaltung und lud nicht nur zum Mitsingen ein, sondern auch zum Klatschen und Schunkeln.
Natürlich gab es wieder eine Büttenpredigt. “Tolle Atmosphäre in der Kirche!” war ein Statement aus dem RKV.

Büttenpredigt

Am Sabbat lehrt Jesus die Menschen, die staunen,
durch die Synagoge geht bald ein kräftiges Raunen.
Jesus lehrt, die Leute hören gespannt
und sind bald außer Rand und Band.
Er redet wie einer, der Vollmacht hat,
so redet keiner in ihrer Stadt.

Seine Worte tun gut, sie treffen ins Herz,
und da, wo sonst viel Angst und viel Schmerz,
wird`s hell und sie spüren: Gott ist ganz nah,
sie glauben an ihn, wie`s nie zuvor war.

Gott war weit weg, ihr Glaube war grau,
farblos und freudlos und vieles nur Schau
der Pharisäer, die Gebote zitieren
und Gottes Liebe aus den Augen verlieren.

Ganz anders redet Jesus und lacht,
seine Botschaft Freude macht.
Noch denken die Menschen, der hat`s einfach drauf.
da steht plötzlich einer in der Synagoge auf:

„Was haben wir mit dir zu schaffen?“
worauf alle Leute ihn erschrocken angaffen,
sich fragen, woher er Jesus kennt,
dass er ihn bei seinem Namen nennt.

Wer ist dieser Mensch, der da ruft und schreit:
„Willst du uns verderben? Ist jetzt deine Zeit?“
Ein Dämon in ihm, der will ihn zerstören,
drum will er von allem Guten nichts hören.

Jesus kommt, um uns zu erlösen,
von unsren Dämonen, von allem Bösen,
auch von falschen Gottesbildern,
die Gott nur als strengen Richter schildern.

Jesus bringt Farbe, und er bringt uns Freude,
damit niemand sein Leben vergeude.
Jesus feiert, er isst, er trinkt und lacht
und tut, was eben Freude macht.

Für ihn ist Leben lebensfroh
in schillernden Farben sowieso.
Würde er hier stehn an meiner Stelle,
er hätte Freude auf alle Fälle.

Er vereinbarte Glauben und Gebet
mit guter Laune, was ihr wohl versteht.
Um Gott zu feiern stellt auch ihr euch hier ein,
in Kostüm und Gewand, und das sehr fein.

Jürgen und Angelika
sind hier als unser Prinzenpaar.
Mit Laurenz und Hannah bilden sie ein Quartett,
das finden wir doch wirklich nett.

Hofstaat und Vereinskapelle
sind heute hier und jetzt zur Stelle.
Kein wehmütig Lied in traurigem Moll
heute über unsre Lippen roll.

In der Kirche dürfen wir auch schunkeln,
lasst die bösen Dämonen gern munkeln,
dass Jesus sie vertreiben will,
damit sie endlich werden still.

Jagen wir fort, was uns heute bedrückt,
schaun wir auf alles, was uns beglückt.

Paulus wünscht, wir wär`n ohne Sorgen.
Verschieben wir die doch auf morgen.
Wenn das nicht geht, vertraut auf Gott,
er ist da in jeder Not.

Wir feiern während andere klagen
und in ihrem Kummer verzagen.
Gönn doch der eine dem andern die Freud,
der andre nehm Rücksicht auf menschliches Leid.

Doch findet heut nicht Akzeptanz,
Pharisäertum ohne Toleranz
für einen Glauben, der lebendig ist,
für einen Glauben, der die Freude nicht vermisst,
für einen Glauben, der Gott als Vater verkündet
und Liebe in den Herzen entzündet;
Liebe, die die Welt verwandelt,
Liebe, die verantwortungsvoll handelt.

Wir feiern Gott, wir feiern Karneval,
mit Gebet und Gesang kommen wir all.
Ob Kind, ob Mann oder auch Frau,
lasst uns feiern, Reken helau.