St. Antonius – Klein Reken

Eine im Jahre 1861 gefundene Pergamenturkunde belegt, dass am 2. Mai 1447 in „Südreken“ (so hieß die Gemeinde damals) eine hölzerne Kapelle mit Altar konsekriert wurde. Dies war der letzte sakrale Holzbau des Bistums und als Filialkirche der Pfarre Groß Reken zugeordnet. Einige Jahrzehnte später wurde an derselben Stelle eine feste Kirche erbaut. Aus einer Urkunde ergibt sich, dass der im Jahr 1447 errichtete Hauptaltar stehen blieb und nur die neue Kirche konsekriert wurde, die aus Bruchsteinen aus der Umgebung gebaut worden war. Sie wurde am 12. November 1495 feierlich eingeweiht zu Ehren der Allerheiligsten Dreifal-tigkeit, der seligsten Jungfrau Maria und des hl. Abtes Antonius, des späteren Kirchenpatrons.

Der Turm dieser Kirche ist erst im Jahre 1523 erstellt worden.

St. Antonius - Klein RekenCirca 450 Jahre genügte diese Kirche den Ansprüchen der Gemeinde, bis sich um 1900 herausstellte, dass das Gotteshaus zu klein und zudem baufällig war. Nachdem die Schwierigkeiten der Finanzierung überwunden waren, erfolgte am 26. April 1911 die Grundsteinlegung für die dritte Kirche, die an der Stelle der alten Kirche errichtet wurde. Von der zweiten Kirche wurde äußerlich nur der Turm übernommen, der hinsichtlich der Größe der neuen Kirche angepasst wurde. Die Bauarbeiten gingen zügig voran, so dass am 28. Oktober 1912 die Weihe vorgenommen werden konnte. Aus der alten Kirche sind derzeit noch vorhanden: ein Vortragekreuz aus dem 15. Jahrhundert, ein aus Eichenholz gearbeitetes Antoniusbild aus dem 16. Jahrhundert und die Statue des heiligen Antonius, die Anfang des 16. Jahrhunderts geschaffen wurde. Ferner ein Messkelch aus Silber mit vergoldeter Kuppa und eine Monstranz, messingvergoldet mit Strahlenkranz. Dazu das Altarbild „Maria Verkündigung“ aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und der achteckige Taufstein, der 1964 mit einem neuen Kupferdeckel versehen wurde.

Die verschiedenen Pfarrer der Gemeinde waren auch an der Erweiterung und dem Umbau der Pfarrkirche maßgeblich beteiligt. So weihte man am 11.10.1925 eine neue Orgel ein, für deren Installierung sich Pfr. Grönhoff stark gemacht hatte. Er ließ elektrische Lichtleitungen verlegen und errichtete ein Kriegerehrenmal. Von Pfr. Lansing wurden 1946 neue Glocken angeschafft. Unter Pfarrer Heeke wurde im Jahre 1962 der Chorraum im Geiste des II. Vatikanischen Konzils komplett umgestaltet. Der baufällige Hochalter aus dem 19. Jahrhundert wurde entfernt. Aus verkehrstechnischen Gründen musste 1966 die Seiteneingangstür verlegt werden. Hierzu erfolgte ein kleiner Anbau südlich des Turms. Die am alten Eingang entstandene Nische wurde zum Einbau eines Beicht-stuhls genutzt. Unter Pfr. Tenhumberg wurde die Kirche grundlegend renoviert – sie bekam ein neues Schieferdach, die Heizungsanlage wurde modernisiert, die bleiverglasten Fenster wurden umfassend restauriert. 1998 wurde die Orgel mit 25 Registern und 1.518 Orgelpfeifen – gebaut von der Firma Muhleisen aus Straßburg – fertiggestellt. Ihren Platz fand sie auf einer großen neu erbauten Orgelbühne hinten in der Kirche. Abschließend bekam der ge-samte Kirchenraum einen neuen Anstrich. In der Zeit von Pfr. Schönherr wurde der Altarraum umgestaltet (Taber¬nakel, Ambo, Altartisch und Kreuz). Der Bereich des Seiteneingangs wurde verändert und die Kerzenkapelle komplett neu gestaltet. In den folgenden Jahren wurden mit Spenden der Gemeindemitglieder neue Krippenfiguren angeschafft.

Die St.-Antonius-Gemeinde zählt derzeit über 1.800 Mitglieder. Viele Vereine und Gruppen tragen das kirchliche Leben in der Gemeinde mit, wie z. B. die Kolpingfamilie, die Frauengemeinschaft, die Josefsbruder-schaft, Liturgiekreis und Familienmesskreis, die Seniorengruppe, Messdiener und Kinderchor, der Kindergarten und die Pfarrbücherei. Unterstützt und bereichert wird das Gemeindeleben auch durch den Sängerbund, den Schützenverein und die Feuerwehr. Jährlich wiederkehrende Wallfahrten, Prozessionen und Dorffeste tragen ebenfalls zu einem gelungenen Miteinander bei.

Der neu gestaltete Kirchenvorplatz wurde durch die Skulpturengruppe und die Sitzgruppe von der Gemeinde Reken zur Ruhezone gestaltet und Anfang September 2007 eingeweiht.

Das Portal der Kirche wird durch diese Veränderung eindrucksvoll vorgestellt.

Gruppen der Pfarrgemeinde St. Antonius

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