Das Gebäude der heutigen Kapelle „Maria Königin“ wurde im Jahre 1907 erbaut und diente der damals noch selbständigen Gemeinde Hülsten als zweiklassige Volksschule. Als dann 1953 am heutigen Sportplatz eine neue, dreiklassige, Schule erbaut wurde, stand das Haus leer.

Auf Vorschlag des damaligen Schulleiters, Josef Groning, sollte das alte Schulgebäude zu einer Kapelle umgebaut werden, um einerseits Räumlichkeiten für Schulmessen zu haben und andererseits eine Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege zu errichten. Dieser Vorschlag fand in der Gemeinde Hülsten großen Anklang.

Am 08. Dezember 1954 kam es zu einer Elternversammlung. Hier wurde die Gründung eines Kapellenvereins beschlossen. Die erste Vorstandsitzung fand am 09. Januar 1955 statt. Im Anschluss an die Vorstandwahlen wurde Josef Groning mit der Ausarbeitung einer Satzung betraut. Im § 1 dieser Satzung heißt es u. a.:

Der Kapellenverein bezweckt die Pflege des katholisch-kirchlichen Geistes und des religiösen Gemeinschaftslebens, insbesondere die Schaffung der Mittel zum Bau, zur Unterhaltung und Ausschmückung einer Kapelle. Der Verein verfolgt unmittelbar und ausschließlich kirchliche, gemeinnützige und mildtätige Zwecke.

Diese Satzung hat auch heute noch Bestand.

Die Mittelbeschaffung erfolgte im Wesentlichen durch Beiträge und Spenden sowie teilweise durch Zuschüsse der politischen Gemeinde. Die monatlichen Beiträge wurden „ an der Haustür“ eingesammelt, viele Spenden waren Natural- und Sachspenden.

Bereits im Jahre 1955 begannen die ersten Umbauarbeiten. Zunächst wurde nur der Klassenraum als Kapelle genutzt, später konnte dann auch der zweite Raum mit einbezogen werden.

Um den Kapellencharakter sichtbar werden zu lassen, wurde an der Giebelfront eine Glocke angebracht. Der Treppenaufgang wurde überdacht und die Fenster erhielten eine Bleiverglasung.

Ende der 60iger Jahre erfolgte die Einbindung der Gemeinde Hülsten in die Gemeinde Reken. Die Besitzverhältnisse änderten sich. Aber auch hier konnten langfristige Vereinbarungen erzielt werden, so dass der Fortbestand der Kapelle gesichert bleibt.

In all den Jahren haben viele Hülstener in ehrenamtlicher Arbeit dazu beigetragen, dass die Kapelle in dem heutigen guten Zustand erhalten werden konnte.

Am 4. Januar 1994 wurde dann der eingetragene Kapellenverein Hülsten e.V. gegründet. Die regelmäßig stattfindenden Gottesdienste sind mit dem Pfarrer Pater Mario abgesprochen. Allen Hülstenern steht die Kapelle nach Vereinbarung für Nachbarschaftsgottesdienste, Jubiläen, Hochzeiten und Taufen zur Verfügung.

Die laufenden Unterhaltungskosten werden u. a. durch div. Zuschüsse und Spenden aufgebracht. Schon traditionell sind die regelmäßig stattfindenden Kapellenfeste, deren Erlöse ganz im Zeichen der Kapellenunterhaltung stehen. Doch nach wie vor ist der ehrenamtliche Einsatz vieler Hülstener unverzichtbar, sei es in der Pflege der Außenanlagen, der Unterhaltungsreinigung, im Küster- und Lektorendienst oder in den vielfältigen Aufgaben des engeren Vorstandes.