St. Heinrich – Groß Reken

Die Kirchenfenster in der St.Heinrich-Kirche

Die Kirchenfenster in der St.Heinrich-Kirche wurden vom Künstler Kloos aus Nettetal bei Wuppertal entworfen. Sie stellen die Schöpfung, den Sündenfall und die Heilsgeschichte dar, die in der Darstellung des “Himmlischen Jerusalem” (das Fenster im Kirchenschiff vorn rechts) endet. Die 6 Fenster im Chorraum zeigen einzelne Motive vom “Himmlischen Jerusalem”.

(laut Festschrift “50 Jahre Kirchenchor St. Heinrich”, Kirchenchor St Heinrich, Reken (Herausgeber), 1986)

Sanierung des Kircheninneren der Pfarrkirche St. Heinrich

CD und „Kerkenstütkes“ für die Kirche

Die Sanierung der Pfarrkirche St. Heinrich verlangt den Katholiken in Reken einiges ab. Wie im Bistum üblich, muss die Gemeinde die Kosten für Schönheitsreparaturen selbst tragen. Etwa zwei Fünftel der notwendigen 47.000 Euro für den Anstrich hat die Gemeinde zusammen. Den Rest müssen der Verkauf der CD der Kirchenchöre, der Verkauf der „Kerkenstütkes“ (große Brötchen) in der Bäckerei Wübbeling und Aktionen, etwa beim Pfarrfest, bringen.

Johannes Reufer, Architekt Hubert Kipp, Pater Mario und Bernhard Heltweg (von links) stellten die Maßnahmen in und an der St. Heinrichkirche in Groß Reken vor.

(Foto: Liebetanz)

Rund 560.000 Euro kostet die Sanierung (die BZ berichtete). „Den Großteil der Summe trägt das Bistum, die katholische Kirchengemeinde in Reken muss rund 200.000 Euro aus den Rücklagen entnehmen“, berichtet Bernhard Heltweg vom Bauausschuss der Gemeinde St. Heinrich. Die St. Heinrichkirche ist an beiden Längsseiten innen eingerüstet; später wird eine Verbindung in luftiger Höhe geschaffen, damit die Maler die Decke streichen können. An den Wänden entfernen sie zurzeit vier bis fünf Anstriche bis auf den blanken Putz. Danach wird eine mineralische Farbe in gedecktem Ton aufgetragen.

An der Apsis wird aus Sicherheitsgründen erst das Gerüst aufgebaut, dann wird das Kreuz im Altarraum abgenommen. Die Holztüren werden ersetzt durch optisch gleich aussehende, aber besser abdichtende Türen. „Die Eingangstüren sind auch völlig verzogen“, so Johannes Reufer. Vom Pfarrhaus her, von der Nordseite, wird ein behindertengerechter Eingang gebaut. „Am Heinrichstag soll die Sanierung abgeschlossen sein“, meint Pater Mario.

Anfang Dezember hatte das Bischöfliche Generalvikariat Münster die beantragten Finanzierungsmittel bewilligt. Neben der Innensanierung betrifft dies auch die Erweiterung der Sakristei. In der vergangenen Woche haben die Bauarbeiten begonnen.

Während draußen die Baufirma mit den Arbeiten der Fundamentierung begann, wurden parallel dazu das Kirchenschiff ausgeräumt, die Kirchenbänke demontiert und in der Mitte gestapelt. Nachdem der ganze Kirchenboden mit Schutzplatten ausgelegt worden war, wurde das Stahlgerüst aufgebaut.

Die Wände erhalten einen warmen Weißton, berichtete Architekt Hubert Kipp, außerdem wird die Lautsprecheranlage erneuert. Und der Altarraum werde neu gestaltet einschließlich eines neuen Beleuchtungskonzepts. Die alte Sakristei wird teilweise entkernt und erhält ein neues Treppenhaus.

Im Sakristei-Anbau wird neben einem neuen so genannten Aufstellraum, der einen direkten Zugang zum Kirchschiff erhält, eine Umkleidemöglichkeit für Messdiener geschaffen. Zusätzlich werden Besuchertoiletten untergebracht.

Quelle: Borkener Zeitung, 18.12.2009

Geschichte der Pfarrkirche St. Heinrich

Aus St. Simon & Judas wird St. Heinrich

Entstehung und Entwicklung der Pfarrkirche St. Heinrich in Groß-Reken.

Schon seit vielen Jahren hatte man in Groß-Reken den Bau einer neuen Pfarrkirche ins Auge gefasst. Dank Pfarrer Asselhoff, der sich für einen Kirchenneubau verstärkt einsetzte, konnte im Jahre 1953 mit dem Bau begonnen werden. Bei den Vorbereitungen stand ihm Kaplan Huesmann zur Seite.

Aus den Zeitungsberichten der Borkener Zeitung von damals:

Dienstag, den 3. Februar 1953
Noch in diesem Jahre neuer Kirchenneubau, das alte Kirchlein bleibt erhalten

Groß-Reken. Bereits vor mehreren Jahrzehnten bemühten sich die Vertreter der hiesigen Kirchengemeinde zusammen mit der politischen Gemeinde um das Projekt eines Kirchenneubaus, da die alte Kirche St. Simon & Judas in keiner Weise den an sie zu stellenden Anforderungen, vollends hinsichtlich der Größe entspricht. Zweimal wurde der Plan durch die beiden Weltkriege zunichte gemacht. (…)

Es ist geplant, auf diesem nun erworbenen Grundstück neben einer neuen Pfarrkirche ein Pastorat, eine Wohnung für den Kaplan und ein Kinderheim zu errichten. Um diesen Plan nicht wieder ins Wasser fallen zu sehen, hat das bischöfliche Generalvikariat den Wunsch ausgesprochen, dass noch in diesem Jahr mit dem Kirchenneubau angefangen werde. (…)

Das Innere des neuen Gotteshauses muss mindestens so groß sein, dass es 500 Bankplätze aufnehmen kann. Außerdem soll sich das Äußere der Kirche baulich und architektonisch angenehm der Landschaft anpassen. Die in der Zwischenzeit unter Denkmalschutz gestellte alte Pfarrkirche wird auch nach Fertigstellung des neuen Gotteshauses ihrer alten Bestimmung dienen. Eine Verwendung zu anderen Zwecken ist nicht vorgesehen. (…)

Mittwoch, den 9. September 1953
Der erste Stein zur neuen Kirche

Groß-Reken. Am Sonntag den 6. September 1953 wurde der Grundstein der neuen Kirche in Groß-Reken gelegt. Neben Propst Pricking, der auch eine Ansprache hielt, nahmen der neuernannten Pfarrer Heinrich Theele, der Pfarrverwalter Kaplan Huesmann sowie auch zahlreiche Mitglieder der Kirchengemeinde an der feierlichen Zeremonie teil.
Dienstag, den 24. November 1953
Neue Kirche wird gerichtet

Groß-Reken. Bereits im Oktober sollte der erste Bauabschnitt der neuen Pfarrkirche abgeschlossen sein. Durch widrige Umstände verzögerte sich jedoch der Termin. Endlich ist es nun soweit. In dieser Woche wird der Dachstuhl fertig gestellt werden können.

Freitag, den 20. August 1954
Groß-Reken will einen Kirchturm haben

Groß-Reken. Die Katholische Kirchengemeinde St. Simon & Judas bemüht sich schon seit 60 Jahren um den Neubau einer Kirche. Erst dem verstorbenen Pfarrer Asselhoff gelang es die Wege hierfür zu ebnen. (…)

Unter Anspannung aller Kräfte konnte der Kirchenneubau erfolgen. Wegen Mangel an Geldmitteln konnte der Turm, der eine Höhe von 29 Metern erhalten soll, nur auf eine Höhe von 10 Meter gebracht werden. Doch zu einer Kirche gehört der Turm, darin sind sich alle Gemeindebewohner einig. Damit der Kirchturm nun doch noch wie geplant vollendet werden kann, wird ein großes Volksfest veranstaltet, an dessen Vorbereitung der Kirchenvorstand, der Bauausschuss und alle Vereinsvorstände tätigen Anteil haben. Von der ganzen Bevölkerung sind wertvolle Preise, wie Anzugstoffe, Möbel, Haushaltsgegenstände, Kälber, Schweine, Hühner usw. gestiftet worden, die durch Versteigerung, Verlosung, Ausschießen und dergleichen zur Verteilung kommen. Große Überraschungen stehen bevor. Außer dem bekannten Suderwicker Kinderblasorchester haben noch mehrere Musikzüge ihre Mitwirkung zugesagt. Zur Unterhaltung werden verschiedene Heimatfilme zur Aufführung kommen. Auf dem Gebiet der Magie wird ein namhafter Zauberkünstler sein Bestes hergeben. (…)

Samstag, den 03.September 1955
Altar aufgestellt

Groß-Reken. Im Zuge der Fertigstellung des neuen Gotteshauses in Groß-Reken wurde kürzlich der Altar aufgestellt. Wahrscheinlich wird die neue Kirche ihre Pforten Ende September oder Anfang Oktober öffnen.

Am Sonntag, den 30. Oktober 1955 wurde die neue Kirche St. Heinrich von Weihbischof Baaken feierlich eingeweiht. Der Bischof brachte auch die Reliquien der heiligen Märtyrerinnen Lucida und Coronata mit, die in dem Altar eingemauert wurden.

Dienstag, den 01. November 1955
Zum Feste Allerheiligen: Die neuen Heiligen von Groß-Reken;
Das große Fest der Einweihung der neuen Pfarrkirche / Ein Traum von Generationen wurde erfüllt

Groß-Reken. Auf einem Höhepunkt des Kirchenjahres, mitten im Blütenkranz der großen Feste vom Königtum Christi und Allerheiligen liegt das bedeutsame Datum der Einweihung der neuen Pfarrkirche von Groß-Reken. (…)

Den unablässigen Mühen von drei Generationen wurde an diesem Tage der Kircheneinweihung der schönste Lohn zuteil. Endlich hat diese alte christliche Gemeinde ein neues Gotteshaus. Weihbischof Baaken, der die Kirchenweihe vornahm, hat mehr als einmal darauf hingewiesen, dass dieser Kirchenneubau den Groß-Rekenern zur größten Ehre gereicht: „Mitten unter unseren Wohnungen bekam der Herrgott das schönste Haus. (…)“

Freitag, den 1. Mai 1959
St. Heinrich erhält zu Pfingsten ein neues Altarbild

Groß-Reken. Das ist eine gute Nachricht für die katholische Kirchengemeinde St. Heinrich in Groß-Reken. Die Pfarrkirche erhält ein neues Altarbild. Dieses Bild, „Christus als Herr der Welt“, soll nach Möglichkeit bereits zu Pfingsten angebracht sein. Es wird von einem Künstler aus Herten angefertigt, der es aus 20 Jahre altem Eichenholz schnitzen wird. Bei einer Größe von etwa 4 bis 5 Metern soll es rund vier Zentner schwer sein. Das Bild wird hinter dem Altar angebracht, so dass die kahle, weiße Wand gut und passend mit einem würdigen Schmuck ausgefüllt wird.

Am Pfingstsonntag, den 24. Mai 1959 ertönte in der St. Heinrich Kirche zu Groß-Reken zum ersten Mal die neue Orgel.

Mittwoch, den 27. Mai 1959
Orgel ertönte zur Ehre Gottes
Katholische Kirchengemeinde St. Heinrich von Groß-Reken weihte die neue Orgel ein

Groß-Reken. Brausender Orgelklang war der rechte Ausdruck der Freude und des Jubels in der Kirchengemeinde St. Heinrich von Groß-Reken, die zum Pfingstfest ihre neue Orgel einweihte. Vor der ersten Messe nahm Pastor Theele die Weihe vor. Dann erklang unter der kundigen Hand des jungen Organisten und Küsters Josef Teutemacher das Orgalbrausen zum Lobe und zum Ruhme Gottes. Andächtig lauschte die Gemeinde ob des überraschend guten Spiels. Freudig gab man gerne bei der Kollekte noch eine Gabe für die Orgel, die nun fast ganz finanziert ist.

Gruppen der Pfarrgemeinde St. Heinrich

Bilder