„Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, wird leben,
auch wenn er stirbt, und jeder,
der lebt und an mich glaubt,
wird auf ewig nicht sterben“ (Joh 11,25 f)

    Pater Ludger Heinrich Robert-Lensing SVD

* 09.11.1933 Groß-Reken  –  †04.07.2019 Ende (Indonesien)

 Heimat und Familie
P. Lensing wurde im westmünsterländischen Groß-Reken geboren. Seine Eltern waren Josef Robert genannt Lensing (1901-1964) und dessen Frau Anna Robert genannt Lensing(1904-1971), wie es in der Urkunde heißt. Er wuchs mit drei älteren und vier jüngeren Geschwis-tern auf und besuchte die Volksschule in Groß-Reken.

Ausbildung
Mit 14 Jahren ging er im April 1947 zum Pro-Gymnasium der Steyler Missionare in St. Arnold bei Neuenkirchen. Vier Jahre später studierte er weiter auf dem Missionsgymnasium St. Xaver in Bad Driburg, wo er 1955 mit dem Abitur abschloss. Wenige Wochen später begann er das Noviziat in Sankt Augustin und band sich zwei Jahre später durch die Ordensgelübde an die Gemeinschaft der Steyler Missionare. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie empfing er am 29.10.1961 die Priesterweihe in Sankt Augustin.

Missionar Auf Flores in Indonesien
Seine Missionsbestimmung erhielt der Neupriester für Indonesien. Als er schon 1962 das Visum für Indonesien erhielt, machte er sich sofort auf die Reise. In Matalokoließ er sich von erfahrenen Vorgängermissionaren in die Geheimnisse der indonesischen Sprache und Kultur einführen. Er begann im Wolowaru-Lio-Distrikt. Seine erste Kaplanstelle war bei P. Réwu in Detukeli, einer Pfarrei, die gerade 10 Jahre bestand. Von 1965-70 war er verantwortlich in Detusokound beauftragt, eine neue Pfarrei in Welamosäzu gründen. Schnell baute er die Pfarrei mit der notwendigen Infrastruktur auf und wurde ihr erster Pfarrer (bis 1975). Von 1976-87 war er dann Pfarrer in Detusokound sorgte gleichzeitig als Distriktsoberer für den guten Zusammenhalt der Mitbrüder im großen Distrikt Ende-Lio. Seine letzte Pfarrstelle war von 1987-2003 in Detukeli. Auch dort hat er eine komplette Pfarrinfrastruktur aufgebaut: Kirche,Pfarrhaus, Schule, Internat. Er wirkte als Missionar vor allem in ausgedehnten und oft schwerzugänglichen Gebieten und war ein unermüdlicher Arbeiter – ganz für die ihm anvertrauten Menschen da. Seine Kraft schöpfte er aus dem Gebet.

Ruhestand
Mit 70 Jahren beruft der Bischof seine Priester in den wohlverdienten Ruhestand. Das war für P. Lensing im Jahr 2003 der Fall, obwohl er sich noch gar nicht alt dafür fühlte. Er zog sich ins Provinzialshaus zurück, das gleichzeitig Ausbildungshaus für die jüngeren Mitbrüder ist.

Eine große Freude war es für ihn, dass er am 29. Oktober 2011 in seiner Heimat sein GoldenesPriesterjubiläum feiern konnte. Als Gedenkspruch hatte er sich einen Vers aus dem Johannes-evangelium gewählt: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“Nach seinem Urlaub berichtete er wieder aus Indonesien:

„Der Empfang war herzlich. Es waren aber auch wieder unbekannte Gesichter dabei. Während ich im Urlaub war, sind 24 neue Postulanten eingetreten, junge Männer, die Missionsbrüder in unserer Ordensgemeinschaft werden wollen. Es macht Freude, diese jungen Leute auf ihrem noch langen Weg eine Strecke begleiten zu können.“

Der Eifer und die positive Einstellung, die P. Lensing als Priester und Missionar an den Tag legte, blieben ihm auch in seinem Ruhestand erhalten. Bis ins hohe Alter blieb er geistig und körperlich rege. Nichts war ihm zu viel und er scheute keine Mühe im Dienste der Kirche Indonesiens. Regelmäßigen Kontakt hielt er mit seiner Familie. – In den letzten zwei Jahren verließen ihn mehr und mehr seine Kräfte. Im St. Konradushaus der Steyler Missionare wurde er von den Mitbrüdern und dem örtlichen Pflegedienst liebevoll betreut. Im Krankenhaus der Hafenstadt Ende schlief er am Vormittag des 4. Juli friedlich ein. Er wird am Samstag, den Juli auf dem Friedhof von St. Konradus zu Grabe getragen.

Wir Steyler Missionare danken für einen Gott ergebenen und engagierten Missionar.

Sankt Augustin, den 4. Juli 2019

Für Indonesien-Ende: P. Provinzial Lukas Jua svd, endesvd@yahoo.com

Für die Familie: Maria Bolduan u. Anne Timmerberg  (Geschwister)

Für die Steyler Mission St. Augustin: P. Manfred Krause svd, Arnold-Janssen-Str. 32, 53757 Sankt Augustin, Tel.: 02241 2576 333

Bilder vom Begräbnis von P. Lensing, an dem ca. 800 Menschen teilnahmen. Der Erzbischof der dortigen Diözese stand der Messe vor.