Ein Licht aus Betlehem soll als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden. Das Licht ist das weihnachtliche Symbol schlechthin. Mit dem Entzünden und Weitergeben des Friedenslichtes erinnern wir uns an die weihnachtliche Botschaft und an unseren Auftrag, den Frieden unter den Menschen zu verwirklichen.
Dieses Friedenslicht wird jedes Jahr in den Wochen vor Weihnachten von einem Kind in der Geburtsgrotte Jesu entzündet. Von Betlehem aus reist das Licht mit dem Flugzeug in einer explosionssicheren Lampe nach Wien. Dort wird es am dritten Adventswochenende mit Hilfe der Pfadfinder/innen und schnellen Fernzügen in viele Orte Europas und der ganzen Welt gesandt. So kam es die 3600 Kilometer lange Reise über Münster bis nach Reken. Eine Delegation mit Pastor Thomas Hatwig hat das Licht am Sonntag (3. Advent) im St. Paulusdom in Münster empfangen und nach Reken gebracht, wo es am Dienstagabend in einem atmosphärischen Gottesdienst in der alten Kirche Ss. Simon und Judas weiterverteilt wurde.

Das Thema der diesjährigen Friedenslichtaktion lautet: Auf dem Weg zum Frieden
„Eine Schwierigkeit hört auf, eine solche zu sein, sobald ihr darüber lächelt und sie in Angriff nehmt“ (Lord Robert Baden-Powell)
Frieden zu schaffen ist gar nicht so einfach! Sei es im engsten Freundeskreis, in der Schule, auf der Arbeit oder auch nur mit sich selbst. Frieden zwischen verfeindeten Menschen und Nationen zu schaffen ist noch komplizierter. Die Herausforderung besteht darin, durchgehend daran zu arbeiten und trotz aller Hindernisse den Weg zum Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Das Friedenslicht aus Betlehem überwindet auf seinem langen Weg nach Deutschland viele Mauern und Grenzen. Es verbindet Menschen vieler Nationen und Religionen miteinander.
Zusammen mit anderen Menschen ist es oft einfacher, einen langen und schwierigen Weg zu bewältigen. Deswegen ermutigen wir „alle Menschen guten Willens“ sich gemeinsam und guten Mutes auf diesen Weg zu machen.

Das Friedenslicht ist kein magisches Zeichen, das den Frieden herbeizaubern kann. Es erinnert uns vielmehr an unsere Pflicht, uns für den Frieden einzusetzen. Das Friedenslicht ist ein Zeichen der Hoffnung. Es hat sich in wenigen Jahren von einer kleinen Flamme zu einem Lichtermeer ausgeweitet und leuchtet mit seiner Botschaft Millionen von Menschen.

Alle sind eingeladen, sich das Friedenslicht aus Betlehem mit in ihre Häuser zu nehmen. Die Sehnsucht nach Frieden ist groß. Frieden ist so wichtig und wertvoll und doch so zerbrechlich wie eine kleine Kerzenflamme, die schnell vom Wind ausgeweht werden kann. Sowohl in der großen Welt, als auch in unserer kleinen privaten Welt spüren wir, wie schwer es ist Frieden zu halten. Wir schaffen es nicht von alleine und erhoffen uns Hilfe von dem wehrlosen Kind in der Krippe. Denn Jesus selber ist dem Weg des Friedens und der Liebe treu geblieben bis zu seinem Tod am Kreuz. Es tut gut zu spüren, wie sehr sich auch unsere Mitmenschen den Frieden wünschen. So kann das Holen des Friedenslichtes mit einem kleinen Hausgebet verbunden werden. Familien, Nachbarschaften und Freundeskreise sind eingeladen, miteinander inne zu halten und um den Frieden zu beten.
Ein schöner Brauch ist es, das Friedenslicht aus Betlehem mit einer Laterne bei einem Besuch zu alten, kranken, einsamen oder traurigen Menschen zu bringen. So wird überall dort, wo schwierige oder auch bedrückende Situationen herrschen, ein Licht in das (vermeintliche) Dunkel gebracht.

Pastor Thomas Hatwig ruft alle Menschen in Klein Reken, Bahnhof Reken, Hülsten, Maria Veen und Groß Reken auf zu Friedens- und Lichtboten zu werden: „Bringen Sie ein bisschen mehr Licht und Wärme in unsere Welt. Tragen Sie das Licht weiter zu kranke, alte und einsame Menschen. Zeigen Sie die Verbundenheit in der Gemeinschaft aller Glaubenden mit unseren lieben Verstorbenen, die uns in diesen Tagen besonders fehlen, und bringen Sie ihnen dieses Licht zum Grab.“

Fotos: Christian Schnaubelt